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Kinder fragen Udo Kraft Löcher in den Bauch | | |
Kinder fragen Udo Kraft Löcher in den Bauch
Über 35 Jahre lang war Udo Kraft
Trainer der Ortsgruppe der Wasserwacht. Nun legt er sein Amt in die Hände von
Christine Nöth. Zum Abschied hatten sich die Wülfershäuser etwas ganz
Besonderes einfallen lassen.
Es gab keine großen Abschiedsreden,
dafür durften die Kinder und Jugendlichen dem scheidenden Trainer Löcher in den
Bauch fragen. Die Moderation hatte Nils Arbes übernommen. Wen er schon alles
trainiert hat und ob es schon einmal einen Badeunfall gegeben hat, wollten die
Kinder wissen aber auch, was ihr Trainer im Privatleben so alles sammelt.
Briefmarken und jetzt aktuell seien
es Uhren, antwortete Udo Kraft, fügte dann aber auch an: „Ach, eigentlich
sammele ich sehr vieles.“ Unfälle habe es in seiner Zeit keine gegeben. Wie er
Trainer der Wasserwacht wurde? „Ganz einfach: Euer heutiger Bürgermeister Peter
Schön hat mich entdeckt, und dann war's das schon.“ Er war Materialwart bei der
Wasserwacht, aber auch Schriftführer und Technischer Leiter.
Nur kurz überlegte Kraft, als die
Frage auftauchte, wie tief er denn schon getaucht sei. „Das Tauchbecken im
Schwimmbad in Bad Neustadt misst 5,50 Meter, und so tief war ich schon.“ Dass
die Frage, wie viele Meter er in seiner Zeit als Trainer geschwommen sei, gar
nicht zu beantworten ist, war schnell klar. „Da kommen einige Kilometer
zusammen“, untertrieb der scheidende Trainer.
Einer, der sich an die erste Stunde
mit Trainer Udo Kraft erinnert, ist Rüdiger Arbes. Er erzählte, dass er damals
im Becken geschwommen sei und am Beckenrand Peter Schön sah, der sich mit einem
Mann unterhielt und ihm offensichtlich etwas erklärte. „Das war unser Udo.“
Dem Trainer der Wasserwacht lag es
in all den Jahren am Herzen, dass die Kinder sicher im Wasser unterwegs sind,
und dazu gehörte als Erstes die Abnahme der „Seepferdchen“. Da kamen in den
vergangenen 35 Jahren bestimmt einige Hundert zusammen. Udo Kraft berichtete,
dass er bei seinen Trainingsstunden immer auf die Gesichtszüge der Kinder im
Wasser achtete. „Wenn dich zwei dann angrinsen, weißt du genau, gleich passiert
was.“
Dann erinnerte sich Rüdiger Arbes an
eine witzige Episode. Dabei ging es um einen Rettungsring. Udo Kraft lachte und
meinte: Natürlich kann ich das erzählen: „Ich wollte einmal, wie schon so oft
zuvor, zeigen, wie man durch einen Rettungsring springt. Allerdings hatte ich
da wohl etwas zugenommen und blieb im Ring hängen.“
Ein Dankeschön für die vielen
Stunden, die Udo Kraft den jungen Schwimmern der Wasserwacht Wülfershausen
gewidmet hat, sagte der Kreisbereitschaftsleiter des Bayerischen Roten Kreuzes
und Kreisvorsitzende der Wasserwacht, Bernd Roßmanith (Ostheim). Udo Kraft sei
einer, der sich der Ausbildung ganz und gar verschrieben habe. Die jungen
Menschen in der Region seien ihm wichtig. „Lieber Udo, bleib' den
Wülfershäusern weiterhin erhalten. Und vielen Dank für alles, was du in den
vergangenen Jahren getan hast“, sagte Roßmanith.
Das unterstrich auch Bürgermeister
Peter Schön. Er sprach sowohl die Schwimmausbildung in den vergangenen Jahren
an, aber auch die Zeltlager beim Jugendrotkreuz. Die wurden einst in
Wülfershausen aus der Taufe gehoben.
Über viele Jahre hinweg sei Udo
Kraft dabei derjenige gewesen, der für die Ausgabe der Spiele zuständig war.
Das Fahrzeug, in dem er all das untergebracht hatte, war als „Udomobil“
bekannt. „Es war eine Superzeit mit dir, danke dafür“, sagte Schön.